Aus den Blättern des in Südamerika vorkommenden Cocastrauchs (Erythroxylum coca) wird mittels eines chemischen Verfahrens Kokainhydrochlorid extrahiert, ein weißes, bitter schmeckendes Pulver. Die Kokablätter wurden von den indigenen Völkern Südamerikas zu rituellen Zwecken benutzt und werden heute noch in Südamerika bei der Arbeit gegen Ermüdung gekaut.
Die wechselvolle Geschichte des Kokains begann in Europa schon vor mehr als 150 Jahren, als es dem deutschen Chemiker Albert Niemann gelang, die aktive Komponente des Cocastrauchs zu isolieren. Er nannte diese organische Base Kokain. Aufgrund seiner leistungssteigernden und lokal betäubenden (anästhesierenden) Wirkung wurde es anfangs auch in medizinischen Kreisen gefeiert und in Selbstversuchen probiert. Es wurde z. B. bei Augenoperationen eingesetzt und zur Behandlung von Morphinabhängigkeit und Depressionen. Der Psychoanalytiker Sigmund Freud äußerte sich positiv zur Wirkung von Kokain in seiner Abhandlung „Über Coca“. Erst nach und nach wurden die negativen Auswirkungen des Konsums von Kokain erkannt. Aufgrund von Todesfällen wurde 1914 Kokain in Getränken (z. B. in Coca-Cola) und rezeptfreien Arzneimitteln verboten.
Seit dem Verbot von Kokain wird dieses nur noch auf dem Schwarzmarkt angeboten und ist illegal. Auf dem Schwarzmarkt ist der Reinheitsgehalt von Kokain kontinuierlich gestiegen und liegt seit 2017 bei über 75 %.
