Kokain wirkt verstärkend auf das Belohnungssystem im Gehirn. Es verlängert die Wirkung der Botenstoffe Dopamin, Noradrenalin und Serotonin. Kokain ist ein sogenannter „Wiederaufnahmehemmer“ und stimuliert das zentrale Nervensystem.
Die individuelle Wirkung von Kokain und auch die damit verbunden Risiken sind zum einen von der Konsumhäufigkeit und Konsummenge abhängig. Zum anderen aber auch von den folgenden Faktoren.
- vom Reinheitsgehalt des Kokains
- von gleichzeitigem Konsum anderer Substanzen (auch Alkohol)
- von deinem Körpergewicht
- von deiner Stimmung
- von deiner Konsumumgebung
Kurzfristige Wirkung und Risiken
Mit dem Kokainkonsum sind verschiedene körperliche und psychische Wirkungen verbunden. Für eine kurze Zeit sind die Pupillen deutlich erweitert (Mydriasis).
In der Regel bewirkt Kokain
- eine euphorische Stimmung
- sich wacher und aufmerksamer zu fühlen
- einen Anstieg der Pulsfrequenz, des Blutdrucks, der Körpertemperatur und der Atemfrequenz
- ein unterdrücktes Schlafbedürfnis und Hungergefühl
Darüber hinaus kann Kokain auch die folgenden Wirkungen haben:
- Steigerung des Selbstvertrauens, des Selbstwertgefühls und der Kommunikation
- geringere soziale Hemmungen und dadurch Tendenz zur Arroganz „Ego-Droge“
- sinkende sexuelle Hemmungen, gesteigertes Bedürfnis nach Sex
- Gefühl einer höheren Leistungsfähigkeit; einfache geistige und motorische Aufgaben können schneller erledigt werden
Ein kurzfristig sehr hoher Konsum von Kokain steigert die Euphorie, das Selbstvertrauen und das Aktivitätsniveau sowie das soziale Vertrauen. Damit können aber auch unerwünschte Wirkungen auftreten.
Zu den Risiken eines kurzfristigen Kokainkonsums zählen:
- unbegründetes Misstrauen anderen gegenüber
- Empfindlichkeit bei Geräuschen und Berührungen
- Kieferverspannung und extreme Körperanspannung
- Übelkeit, Durchfall
- Schwindel, Zittern, Schwitzen, Überhitzung
- Ruhelosigkeit, „Nesteln und Suchen“, Gereiztheit
Als Nebenwirkung kann Kokain aber auch zu starker Nervosität, Verwirrtheit, Ängstlichkeit bis hin zu Panikattacken führen. Erschöpfung, Stimmungsschwankungen, Gereiztheit und depressive Zustände als weitere Nebenwirkungen können sich Stunden oder sogar noch Tage nach dem Kokainkonsum einstellen!
Es kann bei dir so sein – oder auch anders!
Während des Konsums hast du das Gefühl,
sehr leistungsfähig zu sein. Erst danach
merkst du deine Erschöpfung!
Folgen eines langjährigen, regelmäßigen Kokainkonsums
Ein regelmäßiger Kokainkonsum raubt dir deine Energie und macht dich weniger leistungsfähig und kreativer, als du denkst. Mangelnder Schlaf führt zu verminderter Aufmerksamkeit, Vergesslichkeit, erhöhter Nervosität, kann aber auch Ängste, Halluzinationen und Desorientierung auslösen. Das verringerte Hunger- und Durstgefühl führt langfristig zu körperlichen Mangelerscheinungen.
Darüber hinaus können die Schäden durch einen chronischen Kokainkonsum vielfältig sein.
Folgeschäden
- Schädigung der Nasenscheidewand bis hin zur Durchlöcherung
- Schwächung des Immunsystems
- Probleme zu schlucken, Schädigung von Leber, Nieren, Magen, Darm
- Gangstörung
- Schädigung von Herz und Blutgefäßen
- Schlafstörungen
- Impotenz, sexuelle Funktionsstörungen
- Beeinträchtigung kognitiver Fähigkeiten: Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Schwierigkeiten, sich zu entscheiden, Antriebslosigkeit
- gesteigerte Aggressivität
- Selbstisolation, Kontaktstörungen
- strafrechtliche und finanzielle Probleme
Ernsthafte oder irreversible Nebenwirkungen einer sehr hohen Dosierung oder einer Unverträglichkeit können lebensbedrohlich sein!
- Verwirrtheit und Bewusstseinsstörungen, die zum Koma führen können
- Kokainpsychose: paranoide Wahnvorstellungen und Halluzinationen, häufig „Dermatozoenwahn“ (Überzeugung, Insekten krabbeln über oder unter seiner Haut)
- erhöhte Körpertemperatur (Hyperthermie), Herzklopfen (Tachykardie) und Bluthochdruck, Atemkreislaufversagen, d. h. Lähmung des Atemzentrums
- Herzinfarkt
- Krampfanfall
- Schlaganfall
- auch eine paradoxe Wirkung ist möglich: Blutdruckabfall und Kokainschock
Bei einem Kokain-Notfall sofort den
Rettungswagen rufen!
Den Konsum von Kokain und eventuell
weiteren Substanzen unbedingt mitteilen!
Das ist lebensrettend!